122. Deutscher Ärztetag - Beschlussprotokoll
Ärztetags-Drucksache Nr. Ib - 101 Seite 1 von 2
122. Deutscher Ärztetag Münster, 28.05. - 31.05.2019
TOP Ib Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik – Allgemeine Aussprache
Titel:
Gesundheitliche Gefährdung durch die Zwischenlagerung von Atommüll
Vorstandsüberweisung
Der Beschlussantrag von Dr. Robin T. Maitra, Dr. Peter Hoffmann, Dr. Bernhard Winter, Dr. Ellis E. Huber, Dr. Joachim Suder und Dr. Detlef Lorenzen (Drucksache Ib - 101) wird zur weiteren Beratung an den Vorstand der Bundesärztekammer überwiesen: Der 122. Deutsche Ärztetag 2019 warnt vor gesundheitlichen Gefahren durch die dauerhafte Oberflächenlagerung hoch- und mittelgradig radioaktiven Atommülls in sogenannten "Zwischenlagern". Der 122. Deutsche Ärztetag fordert die Bundesregierung auf, zur Vermeidung einer gesundheitlichen Gefährdung der Bevölkerung die "Zwischenlagerung" des radioaktiven Mülls schnellstmöglich zu beenden. Der Diskussionsprozess über einen verantwortbaren Umgang mit dem Atommüll ist unter Beteiligung aller gesellschaftlichen Ebenen zu führen, muss jedoch zeitnah abgeschlossen werden. Die Suche nach einer verantwortbaren Lösung für die dauerhafte Lagerung des Atommülls muss beschleunigt werden. Derzeit lagert der hoch- und mittelgradig radioaktive deutsche Atommüll in zahlreichen Zwischenlagern mit maximalen Betriebszeiten von 40 Jahren. Für die Suche nach einem Endlagerstandort und die Inbetriebnahme eines Endlagers wurden sehr lange Zeiträume bis zu einem Jahrhundert angesetzt. Damit aber würde die Zwischenlagerung faktisch zu einer Dauerlagerung. Undichte Behälter, Flugzeugabstürze, terroristische Anschläge oder militärische Angriffe: Das große radioaktive Inventar in den oberirdischen Zwischenlagern könnte durch eines dieser nicht planbaren Ereignisse jederzeit freigesetzt werden. Der Gesundheitsschutz gebietet es daher, den Atommüll schnellstmöglich aus der Biosphäre zu entfernen und in ein tiefengeologisches Lager zu überführen. Der Umgang mit dem Atommüll ist insbesondere auch eine Frage der Generationengerechtigkeit: Die Gesundheitsgefahren, die Last schwieriger Entscheidungen und nicht zuletzt auch die enorm hohen Kosten dürfen nicht vollständig auf zukünftige Generationen abgewälzt werden. Sollten sich im Laufe der Zeit die wirtschaftlichen Verhältnisse oder die Einstellung zu den Risiken gravierend ändern, könnten gefährliche "Billig-Lösungen" die Folge sein. Derzeit ist Begründung:
Angenommen:
Abgelehnt:
Vorstandsüberweisung:
Entfallen:
Zurückgezogen:
Nichtbefassung:
Beschlussprotokoll Seite 186 von 317
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