122. Deutscher Ärztetag - Beschlussprotokoll
Ärztetags-Drucksache Nr. Ib - 104 Seite 1 von 2
122. Deutscher Ärztetag Münster, 28.05. - 31.05.2019
TOP Ib Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik – Allgemeine Aussprache
Titel:
Verpflichtende Transparenz von Interessenkonflikten in der (Muster-) Berufsordnung festschreiben
Vorstandsüberweisung
Der Beschlussantrag von Dr. Robin T. Maitra, Dr. Peter Hoffmann, Dr. Bernhard Winter, Dr. Ellis E. Huber, Dr. Joachim Suder und Dr. Detlef Lorenzen (Drucksache Ib - 104) wird zur weiteren Beratung an den Vorstand der Bundesärztekammer überwiesen: Der 122. Deutsche Ärztetag 2019 fordert die Bundesärztekammer auf, in den Berufsordnungsgremien eine Ergänzung der (Muster-)Berufsordnung (MBO-Ä) dahingehend zu beraten, dass Ärztinnen und Ärzte verpflichtet sind, finanzielle oder sonstige geldwerte Zuwendungen von Herstellern von Arznei- oder Hilfsmitteln oder Medizinprodukten über eine dafür vorgesehene Stelle offenzulegen.
Begründung:
Viele Untersuchungen haben gezeigt, dass Interessenkonflikte durch finanzielle Verbindungen mit pharmazeutischen Unternehmern und Herstellern von Medizinprodukten das Verhalten von Ärztinnen und Ärzten beeinflussen. Sie gefährden die Unabhängigkeit der Medizin in Wissenschaft und Praxis ebenso wie das öffentliche Vertrauen in die Medizin als Institution. Transparenz ist die Voraussetzung dafür, Interessenkonflikte wahrzunehmen und Regeln zum Umgang mit ihnen zu etablieren. Die finanziellen Beziehungen zu pharmazeutischen Unternehmern und Herstellern von Medizinprodukten sind in Deutschland weitgehend intransparent. Durch den Verein Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e. V. (FSA) werden seit 2015 Zahlungen der FSA- Mitgliedsunternehmen an Angehörige der Fachkreise und medizinische Einrichtungen Arzneimittelhersteller e. V. (vfa) ihre Zahlungen offen. Darüber hinaus stimmten im Jahr 2017 nur 20 Prozent der Ärztinnen und Ärzte, die Zahlungen von Unternehmern angenommen hatten, einer Veröffentlichung ihrer individuellen Daten zu – im Jahr 2016 waren noch 25 Prozent einverstanden gewesen, im Jahr 2015 31 Prozent. In den USA wurde durch den Physician Payments Sunshine Act (PPSA) gesetzlich festgelegt, dass jede Art finanzieller Zuwendung durch die Industrie oberhalb einer Bagatellgrenze von zehn US-Dollar pro Jahr offengelegt werden muss. Nationale Gesetze zur verpflichtenden, veröffentlicht. Bei der freiwilligen Initiative des FSA legen jedoch nur die 55 pharmazeutischen Mitgliedsunternehmen des Verbandes Forschender
Angenommen:
Abgelehnt:
Vorstandsüberweisung:
Entfallen:
Zurückgezogen:
Nichtbefassung:
Beschlussprotokoll Seite 41 von 317
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