HB Magazin 1 2021
HB-INTERN
Nachruf
Dr. med. Rudolf G. Fitzner * 14.09.1947 † 16.02.2021 „Einer von uns“ ist von uns gegangen
Wir sind tief betroffen vom Tod von Dr.med. Rudolf G. Fitzner, einem Berliner Urgestein. Mit ihm verlieren wir einen allseits hochgeschätzten Kollegen, der wie kaum ein anderer in den vielen Jahren seine gesundheitspolitische Überzeugung mit ehrenamtlichem Engagement in Verbindung gebracht hat. Dabei war sein Leitbild geprägt vom Arzt als Repräsentant der Freien Berufe: Die ärztliche Entscheidungsfreiheit wollte er zeitlebens bewahrt sehen als Garant für das Vertrauensverhältnis von Arzt und Patient jenseits sachfremder Entscheidungen Dritter, ein Thema, das in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewann. Dafür kämpfte er mit seinem Verband, dem Hartmannbund, in dem er sechzehn Jahre als Landesvorsitzender sowie acht Jahre als Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands aktiv war. Darüber hinaus war er zehn Jahre im Ausschuss Altersfragen tätig, zunächst als Vorsitzender, dann als 1. Stellvertretender Vorsitzender. Darüber hinaus engagierte er sich in den verschiedensten Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung, auf universitärer Ebene genauso wie der Labormedizin. Immer wieder setzte er sich in der Ärztekammer Berlin auf verschiedensten Ebenen – sei es im Vorstand, imWeiterbildungsausschuss, im Fortbildungsausschuss oder Satzungsausschuss – für Fairness im Umgang, für Kollegialität unter allen Ärztinnen und Ärzten und für einen Weg ein, der immer wieder aufs Neue die demographische und gesellschaftliche Entwicklung im Gesundheitssystem und den Organen seiner Selbstverwaltung mit bedenkt. Funktionären und Karrieristen stand er stets kritisch gegenüber. Egoismen und Partikularinteressen erklärten er und mit ihm die Verbandsmitglieder eine klare Absage. Er stand ein für ein humaneres, leistungsfähigeres und zukunftsfähigeres Gesundheitssystem, an welchem die Ärzteschaft konstruktiv und selbst-reflexiv mitarbeitet, auch wenn dieser Weg manchmal steinig ist – zumWohle der Gesellschaft, der wir dienen. Neben dem steten Aufruf zur Einheit in der ärztlichen Selbstverwaltung und Rückbesinnung auf unsere Werte setzte er sich mit uns ein für die Förderung der Generationengerechtigkeit als auch für die Förderung des ärztlichen Nachwuchses. Dafür stand er, dafür steht der Hartmannbund. Auf der diesjährigen Wahl-Delegiertenversammlung wollen wir „Rudi“, der immer noch als 1. Stellvertretender Landesvorsitzender fungierte, posthum zum Ehrenvorsitzenden ernennen. Wir werden ihn und besonders seine Menschlichkeit als oberstes Prinzip seines Handelns und Denkens stets in ehrender und dankbarer Erinnerung behalten. „Rudi“ wird uns sehr fehlen, seine um- und weitsichtige Herangehensweise hat den Verband geprägt und wird in ihm weiterleben.
Im Namen des Landesverbandes Berlin im Hartmannbund Priv.-Doz. Dr. med. Uwe Torsten
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