HB Magazin 1 2021

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Editorial Dr. Klaus Reinhardt Vorsitzender des Hartmannbundes Verband der Ärzte Deutschlands

Editorial Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, was sich derzeit als Schwäche entpuppt: Auch, wenn die Grundrichtung politischer Entscheidungen klar ist, führen die vielschichtigen Verwaltungsebenen auf denen sie mit unterschiedlichen Details umgesetzt werden zu Verwirrung und schwindender Akzeptanz. Viele Menschen sind intellektuell ausgestie- gen. In der Krise gerät der Föderalismus an seine Grenzen. Darüber hinaus hat es die Politik versäumt, durch eine Kultur des transparenten, konstruktiven Dialogs mit ge- sellschaftlich relevanten Gruppen, die Menschen mitzunehmen. Auch unsere ärztliche Expertise konnte nur bedingt einfließen. Aber, noch ist es nicht zu spät. Auch nicht für eine neue Kultur im Umgang mit uns Ärztinnen und Ärzten. Wir wissen zwar nicht alles besser, aber ohne unser Wissen geht es eben auch nicht. Editorial Die Nervosität der (quasi täglich neu geforderten) Entscheider steigt. Nicht zuletzt auch angesichts einiger mindestens diskussionswürdiger Beschlüsse und eines im- mensen öffentlichen Drucks – stets begleitet von vielen Berufenen, die mit stets guten Argumenten im Zweifelsfall genau anders entschieden hätten. Wen impfen wir zuerst? Welcher Impfstoff ist gut, welcher dann doch gefährlich? Schulen auf, Schulen zu? Lä- den auf – und wenn, dann welche? So oder so: Die Ungeduld der Bevölkerung wächst. Einige wollen „nur“ endlich wieder in ihre normale Welt zurück. Andere machen sich existenzielle Sorgen. Was es für alle Beteiligten so schwer macht: Und den gordischen Knoten durchschlägt hier niemand. Editorial der Mensch im Allgemeinen und die Medien im Besonderen haben ein großes Bedürf- nis, Geschehnisse einzuordnen. Da fehlt es dann nicht an Superlativen: Die größte Ka- tastrophe seit Menschengedenken, die schlimmste Krise seit Kriegsende, die peinlichs- ten Pandemie-Versager. Ja, Ranglisten machen offensichtlich Spaß. Sie helfen aber am Ende in der Sache niemandem weiter. Auch die Frage, ob wir mit der Pandemie tatsächlich die größte Herausforderung seit Bestehen der Bundesrepublik Deutsch- land zu bestehen haben, ist natürlich nicht seriös zu beantworten. Es fehlt schlicht ein objektiver Maßstab. Parameter für eine solche Einordnung sind kaum zu definieren. Ebenso wenig lassen sich – ethisch vertretbar – in der aktuellen Lage wirklich Abwä- gungen treffen zwischen „Leben retten“ und den möglichen Folgen wirtschaftlichen Niedergangs oder psychosozialer Folgeschäden. Oder wer möchte etwa die Zukunft der jungen Generation gegen den Schutz unserer Eltern und Großeltern angemessen in die Waagschale werfen? Unmöglich. Und trotzdem müssen in der Pandemie Ent- scheidungen getroffen werden. Das verlangt uns allen einiges ab. Manchem auch zu viel, scheint es hier und da.

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