HB Magazin 2 2022

Editorial

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niemand bezweifelt, dass wir die Corona-Pandemie weiterhin intensiv im Blick be halten müssen. Pläne für den Herbst sind Pflicht, Virus-Varianten sind zu beobachten, mögliche Entwicklungen zu prognostizieren und die „Nebenwirkungen“ der Pande mie-Bekämpfungsmaßnahmen konsequent aufzuarbeiten, gerade zu Letzterem hat sich auch der Deutsche Ärztetag in Bremen klar positioniert. Aber im gleichen Maße, in dem wir uns dieser Verantwortung bewusst sind, entwickelt sich inzwischen das Gefühl, dass andere essenzielle Felder der Gesundheitspolitik möglicherweise schon bald ebenfalls in die Kategorie „Kollateralschäden“ eingeordnet werdenmüssen. Long Covid droht in gewisser Weise auch dem deutschen Gesundheitssystem. Es ist absolut nachvollziehbar, dass die Bewältigung der Pandemie in den vergan genen zwei Jahren allen Beteiligten ein hohes Maß an politischer und administrativer Konzentration abverlangt hat. Das ändert aber nichts an der – auch von den Koaliti onären zu Recht festgestellten – dringenden Notwendigkeit, Strukturveränderungen des Gesundheitssystems in Angriff zu nehmen. Einen Leitfaden für die anstehenden „Hausaufgaben“ bietet der Koalitionsvertrag der Ampel. Neben den immer offensichtlicher werdenden Defiziten im Bereich der Digitalisierung des Gesundheitswesens, den Themen Krankenhausplanung und -fi nanzierung, Notfallversorgung oder etwa demÖffentlichen Gesundheitsdienst warten eine Vielzahl an Herausforderungen. So duldet zum Beispiel die auch vom Bundes rat einhellig geforderte Einführung erlösunabhängiger Vorhaltepauschalen für die Kliniken auf Grundlage von Empfehlungen einer kürzlich eingesetzten Regierungs kommission keinen Aufschub. Auch im ambulanten Bereich stehen Entscheidungen an, Konzepte sind zu erarbeiten. So ist die GOÄ-Reform längst überfällig. Hier haben wir als Ärzteschaft unsere Hausaufgaben gemacht! Und auch für eine angemessene Anpassung der vertragsärztlichen Honorierung in Bezug auf die Preissteigerungen so wie den Fachkräftemangel ist es höchste Zeit. Dabei gilt nach wie vor: Wir stehen der Politik bei der Gestaltung der Reform vorhaben mit unserer Expertise zur Seite. Dieses Angebot und dieser Anspruch gelten ausdrücklich nicht nur für einen bisweilen etwas orientierungslos wirkenden Gesund heitsminister, sondern auch und gerade für das Parlament, das ja schlussendlich das letzte Wort hat. Wir werden in unserer Gesellschaft rückblickend sicher viele durch die Pandemie verursachte Einschnitte resümieren. Eine Corona-Delle auf der Reformbau stelle könnte noch weitgehend vermieden werden. Mit kollegialen Grüßen,

Editorial Dr. Klaus Reinhardt Vorsitzender des Hartmannbundes Verband der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands

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